Im Grunde wollte ich sofort von der Kuhauktion berichten. Nun sind schon wieder wie im Fluge vier Tage vom letzten Sonntag aus gesehen vergangen. Als wir mit dem großen schwarzen Truck die Farm erreichten, kam es mir vor, als galoppiere ich mit einem Pferd zu den Stallungen. Die Welt ist hier stehen geblieben, nicht ganz, wo früher die Pferde angebunden wurden, stehen heute die Trucks @. Hier wird die deutsche Bezeichnung Pickup auch für Truck benutzt. Zur Endtäuschung meinerseits tragen die Farmer_innen keine Cowgirl_boyhüte mehr, was ich ja schon zu Beginn meiner Reise auf der Schweinemesse bedauerlicherweise feststellen musste. Nun sind Basecaps angesagt, die nicht einen Schimmer des Wildes Westen wiederspiegeln. Whatever! Ein Zweirad konnte ich neben den vielen Trucks auch sichten, weiß aber nicht ob es sich dabei um eine Harley Davidson @Photo) handelt @Bildungslücke: wer kennt die Marke?) Die jungen Kühe @Bildung: hier auch Beef genannt) und Stiere @Bildung: kastrierte Bullen) waren in einer Reihe an Holz- und Stahlzäunen @Photos) zum Auswählen angebunden. Die Versteigerung fand nicht mit einem Hammer statt. Die Interessent_innen trugen sich in Listen ein, die mit 1500 Dollar begannen. Wir ersteigerten einen Stier für diesen Preis, ich muss gestehen, ich war nicht dabei, da mir ausgediente Trucks @Photos) zu Gesicht kamen. Es war wieder eine Wonne in der Hitze diese scharmanten dahinrostenden Oldies zu photgraphieren. Für meine Notizen wollte ich herausfinden, um welches Dorf sich bei der Farm handele und ich wurde schief von der Seite angeschaut und belehrt, dass es sich um eine Kleinstadt handele.

Hier sind die Dinge geordnet – nicht ungeordnet – so sieht es eine Landwirtin im Ruhestand, die bewusst von sich sagt, dass sie keine Bäuerin sei, denn die Bauern haben große Höfe. Die Landwirtschaft von Landwirt_innen ist oft nebenerwerblich und daher eine Doppelbelastung. Sparsamkeit, nachhaltiges Aufbewahren und Nutzen der Dinge prägt das Leben der Landwirtin bis heute. Der Photograph Bertolt Prächt entdeckte die niedersächsische Dorfscheune im April 2011.

Exnobel Natürlisch Schön Ein heute neunzigjähriger Autohändler schenkte seiner Frau Jahr für Jahr ein Auto zum Geburtstag und es ist eine für Europäer ungewöhnliche Sammlung – kein Friedhof oder Schrottplatz – entstanden. Inzwischen besuchte der Photograph Bertolt Prächt zum dritten Mal die außerordentliche Sammlung von in Natur und Staub eingehüllten Exnobilitäten. Am 01.01.2012 entdeckte Prächt die im US-Bundesstaat Idaho stehenden Liebhaberstücke zum ersten Mal. Aus den vielen Photos wird ein Buch mit einem Interview des Autosammlers entstehen.